Schleppfischen
Der Hecht
Bestimmung:
Der Hecht ist bei uns der einzige Vertreter der Hechtartigen.
Lebensraum:
Dieser in Fließgewässern, Seen und größeren Teichen vorkommende Standfisch hält sich gerne in Ufernähe nahe der Oberfläche unter überhängenden Uferpartien und Bäumen sowie an Schilfrändern auf. Die Durchschnittsgrößen dieses gefräßigen Räubers betragen 50 bis 100 cm. Längen bis 150 cm oder ein Gewicht von über 25 kg sind aber auch bei diesem Raubfisch eine Seltenheit. Der Hecht laicht zeitig im Frühjahr meisten auf überschwemmten Wiesen.
Bedeutung für die Fischerei:
Seine wirtschaftliche Bedeutung im Teichwesen und in den freien Gewässern ist beträchtlich. Er wird in Karpfenteichen eingesetzt, wo er den Stand der Profanfische (Weißfische) reduziert. Für den Sportangler ist der Hecht einer der beliebtesten Fische.
Nahrung:
Fische aller Art, Frösche, Vögel und sogar kleine Säugetiere sind seine Nahrung.
Schonzeit:
Geschont ist der Hecht vom 1. Februar bis zum 30 April.
Mindestmaß:
Das Mindestmaß ist mit 60 cm festgesetzt.
ACHTUNG:
Sonderbestimmungen der Bewirtschafter beachten!
Wie sieht der Hecht?
Der Hecht und seine Sinnesorgane.
Der Hecht ist ein Augentier. Die Größe seiner Augen und sein Verhalten sprechen dafür. Das Hechtauge ist im Ruhezustand auf Nahsicht eingestellt ( KURZSICHTIGKEIT ). Durch besondere Muskeln kann die Linse der Netzhaut genähert werden, dadurch ist der Hecht fähig, auch weiter entfernte Dinge wahrzunehmen. Das Hechtauge hat 2 Sinneszellen (ZAPFEN und STÄBCHEN). Die ZAPFEN dienen als Farbempfänger und befinden sich solange es hell genug ist im Vorderteil der Iris. Bei Rückgang der Helligkeit ziehen sich die ZAPFEN zurück und die STÄBCHEN kommen an die Oberfläche. Sie sind hoch lichtempfindlich, können aber keine Farben unterscheiden, sondern nur Helligkeitswerte zwischen schwarz und weiß.
FAZIT: JE GRÖßER DIE HELLIGKEIT, DESTO WICHTIGER DIE FARBE DES KÖDERS.
JE GERINGER DIE HELLIGKEIT, DESTO WICHTIGER DIE GRÖßE, FORM, UND LICHTWERT EINES KÖDERS. DAZU KOMMEN NOCH DRUCKWELLEN UND WASSERSCHWINGUNGEN DURCH DIE BEWEGUNG DES KÖDERS.
Wie jagt der Hecht?
Der Hecht ist von der Körperform und von den Muskeln her für schnelle Sprints gebaut. Durch seine Tarnfarbe kann er sich seiner Umgebung optimal anpassen und aus dem Hinterhalt zuschlagen. Das heißt aber nicht, dass dem Hecht die Fische nur so ins Maul schwimmen. Da der Hecht bei der Jagd auch Energie verbraucht, lautet seine Taktik, mit wenig Energieverbrauch möglichst viel fressen. In großen Seen richtet sich der Hecht nach den Futterfischen. Da die Lauben sich gerne im Freiwasser an der Wasseroberfläche aufhalten, findet man auch den Hecht an diesen Plätzen. In der kälteren Jahreszeit zieht er sich gerne in Ufernähe zurück, um hier den vorbeikommenden Maränen nachzustellen.
Auch seine anderen Futterfische versammeln sich jetzt an den tiefen Stellen im See.
Große Hechte beanspruchen auch ein großes Revier, dass sie bei der Jagd absuchen. Der Hecht verfügt für die Jagd über 3 Sinnesorgane. Die Seitenlinie fängt Vibrationen auf, die Nase Düfte, und visuelle Reize nimmt er über die Augen wahr. Mit jedem dieser Sinnesorgane kann der Hecht seine Beute lokalisieren und greifen. Je mehr diese Sinnesorgane gereizt werden, desto stärker reagiert der Hecht. Greift der Hecht an, kommt er innerhalb einer Sekunde von 0 auf 40 km/h. Ein Angriff auf kurze Distanz ist meist erfolgreich. Wenn der Beutefisch weiter entfernt ist muss sich der Hecht erst auf diese Distanz annähern, um erfolgreich zu sein. Ein solcher Angriff ist nur zu 50% erfolgreich. Wenn der Hecht angreift, so tut er das in der Regel von hinten oder von unten, in den seltensten Fällen von oben. Man sollte seinen Köder aus diesem Grund nie zu tief anbieten. Diese Regel ist speziell bei der Schleppangelei zu berücksichtigen.
Beißzeiten und Standplätze in großen Seen.
Bei einer Wassertemperatur von 16 – 20 ° ist die Verdauung von Futterfischen für den Hecht am günstigsten. Daher gesteigertes Raubverhalten. Man kann daher sagen, je niedriger die Temperatur desto länger braucht der Hecht für die Verdauung. Am Attersee sind daher die besten Monate für den Hechtfang Mai, Juni, Ende August, September und Oktober. Ausnahmen bestätigen natürlich immer die Regel. In den angegebenen Monaten kann man davon ausgehen, dass ein Hecht, aufgrund seines Stoffwechsels, für die Verdauung eines Futterfisches normaler Größe 2 – 3 Tage benötigt. Daher wird der Hecht in dieser Zeit verstärkt rauben. Sinkt die Wassertemperatur auf unter 10°C kann die Verdauungszeit mehr als eine Woche dauern. Der Hecht raubt seltener. Für höhere Temperaturen kann man die gleich Regel annehmen. Wohl fühlt sich der Hecht bei Wassertemperaturen von 6 – 20° C. Bei besonders hohen oder niederen Temperaturen kleine Köder verwenden oder durch besonders kräftige Reize die Hechte munter machen. Die Beißlust ist während zweier Perioden am besten. Einmal im Frühjahr nach der Laichzeit, und dann im Herbst wenn die Wassertemperatur auf unter 14 ° sinkt.
Von Mai bis Ende August sind nach längerer Windstille aufkommender Wind und Regen günstige Vorzeichen. Gut ist auch ein Gewittersturm. Im Hochsommer entweder frühmorgens oder spätabends versuchen. Während des Tages etwas tiefer fischen. (ab 10 m). Je kälter das Wasser desto kürzer die Beißzeit. Im Spätherbst ist die beste Beißzeit mittags. Im Sommer mittags auf ca. 10 m probieren, da durch den Höchststand der Sonne auch in dieser Tiefe noch genügend Licht für den Hecht vorhanden ist (Augentier). Auf die Wassertemperatur achten.
DER HECHT STEHT GERNE MIT DER SONNE IM RÜCKEN.
REGEL : Wassertemperatur 14 ° und genügend Licht .
Der Hecht im Freiwasser.
In großen Binnengewässern sind kapitale Hechte oft an Plätzen, wo man Sie niemals vermutet. Jeder Angler, der an einen größeren See kommt wird erst einmal von der Größe der Wasserfläche fast erschlagen. Daher wird er als erstes einmal die Uferregion entlang abschleppen. Er wird natürlich auch seine Hechte fangen. Diese Hechte sind aber in der Regel kleinere Exemplare und eher selten fängt man einen kapitalen Hecht. Wenn ein Schleppangler aber gezielt auf große Hechte geht, kommt er an der Weitsee – Region nicht vorbei.
Das Hecht – Thermometer.
Raubt der Hecht oder raubt er nicht, diese Frage hängt oft von der Wassertemperatur ab. Bei uns fangen wir am besten bei einer Wassertemperatur von 15°C. Diese Idealtemperatur herrscht nur kurze Zeit im Jahr. Doch ob das Wasser warm ist oder eiskalt, der Hecht muss fressen, um zu überleben. Daher lässt er sich das ganze Jahr fangen. In einem großen Gewässer wie dem Attersee (47 km2) kann man rechnen das sich die Idealtemperatur etwas länger hält. Die große Wassermenge wärmt sich wesentlich langsamer auf als dies in einem kleineren Gewässer der Fall ist. Das gleiche gilt für das abkühlen. Man muss daher die Wasserschichten mit der Idealtemperatur suchen und knapp darüber mit der Schleppangel die Hechte suchen. Diese Methode übt man bevorzugt in den Sommermonaten aus. Als Richtlinie stellen wir eine kleine Tabelle vor. In dieser Tabelle sind ein paar Grundregeln über den Standort der Hechte bei verschiedenen Wassertemperaturen eingebracht.