Schleppfischen
mit großen
Wobblern
Das Schleppfischen mit großen Wobblern findet immer mehr Anhänger auf unseren Seen. Die Gründe dafür sind ihre, geradezu unglaubliche Fängigkeit und die Tatsache das man keine Zeit mit dem Köderfischfang vertrödeln muss. Aber nur an einen See fahren, die Wobbler rauslassen und einen kapitalen Hecht fangen, das funktioniert nur ganz selten. Denn vor dem Schleppen kommt die Auswahl des richtigen Wobblers.
Da es am Markt eine gigantische Anzahl an Wobblern in allen mögliche Formen und Farben gibt,
sollte man wissen für welchen Zweck man den Wobbler verwendet. Beim Kauf eines Wobblers sollte man folgende Umstände beachten. Was ist mein Zielfisch und welche Tiefe und Wasserfarbe hat das Gewässer? Aber auch die Größe ist oft entscheidend. Welche Raubfische sind zu erwarten? Geht man nur auf Hecht oder will man auch gezielt Zander ansprechen? Anhand dieser Fragen sieht man schon wie vielfältig die Anforderungen an einen Wobbler sein können. Nicht umsonst stehen Wobbler bei der Kunstköderproduktion ganz oben.
Richtlinie für das Schleppen mit Wobblern. Obere Wasserschicht bis 0 – 3 m
Wenn man bevorzugt frühmorgens oder bis spät in die Dämmerung hineinschleppt, sollte man immer einen Oberflächenwobbler im Boot haben. Die Futterfische ziehen jetzt flach über den See auf der Suche nach Insekten, die über den See treiben. Wobbler mit einer Tauchtiefe von 3 m sind jetzt gefragt. Die Farbe unserer Oberflächenwobbler richtet sich nach den Lichtverhältnissen. Abends beginnen wir mit Naturfarben und wechseln in der Dämmerung zu Reizfarben wie Firetiger. Frühmorgens ist es natürlich umgekehrt. Die beste Jahreszeit für die obere Wasserschicht ist das Frühjahr in den Monaten Mai und Juni, und der Hochsommer wenn die Weißfische im Oberflächenfilm nach ertrunkenen Insekten suchen.
Richtlinie für das Schleppen mit Wobblern. Mittlere Wasserschicht bis 4 – 6 m.
Unter Tags halten sich Hechte sehr gern in der Sprungschicht auf. Diese Wasserschicht trennt das warme Oberflächenwasser vom kalten Tiefenwasser und ist in der Regel sehr trübe mit niederer Sichtweite. Durch diese Umstände verwendet der Hecht im Freiwasser die Sprungschicht als Deckung. Da die Sprungschicht oft variiert, muss hier jeder Schleppangler seine eigenen Erfahrungen machen. Als goldene Regel hat sich aber eine Schlepptiefe von 4 – 6 m herausgestellt. In dieser Tiefe wird man immer seine Fische fangen und wir können beim Kauf eines Wobblers mit einer Tauchtiefe von 4 – 6 m eigentlich nichts verkehrt machen.
Richtlinie für das Schleppen mit Wobblern. Untere Wasserschicht ab 6 m
Erfolgreiches Schleppen in diesen Tiefen erfordert ein hohes Maß an Erfahrung und eine fundierte Gewässerkenntnis. Die beste Zeit dafür ist das zeitige Frühjahr und der Herbst ab Mitte September. Der Grund dafür ist die noch nicht vorhandene oder sich auflösende Sprungschicht. Wobbler schleppt man jetzt mit vorgeschaltetem Blei mit mind. 2 m Vorfachlänge oder man nimmt einen tieftauchenden Wobbler.
Ködertipp für einen sonnigen Herbsttag.
Durch die sich im Auflösen befindliche Sprungschicht dringt genug Restlicht in diese Tiefen und weckt die Raubinstinkte unserer Hechte. Perfekt laufende Weißfisch – Imitationen sind jetzt nahezu unschlagbar.
Wieser Günter mit einem Hecht aus dem Ossiachersee.
Gefangen wurde der 113 cm lange und 11 kg schwere Räuber auf einen silbernen Turus Ukko. Tauchtiefe bis 5m. An hellen Tagen mit großer Sichtweite verwenden wir diese naturgetreuen Wobbler, um die in dieser Tiefe umherziehenden Futterfische wie Lauben oder Renken zu imitieren. Dieser Hecht konnte mit der richtigen Taktik und dem Wissen um das Verhalten kapitaler Freiwasserhechte überlistet werden.
Renky One und Hard Mono. Da lässt sich ein Hecht nicht lange bitten.
Da jeder Wobbler ein eigenes Laufverhalten hat und dieses so natürlich als möglich sein sollte, ist die Wahl eines Vorfaches in der richtigen Stärke sehr wichtig. Eine eiserne Regel sagt: Je kleiner der Wobbler, desto dünner das Vorfach. Infolge kommt für Wobbler unter 10 cm nur ein dünnseidiges Stahlvorfach oder Fluorcarbon in Frage. Bei größeren Modellen ist Hard – Mono zu bevorzugen. Natürlich sollte man Vorfächer, egal ob Hard Mono oder Stahlvorfach nach einem Biss auf Beschädigungen überprüfen und gegebenenfalls auswechseln. Vorfächer sind nun mal nicht für die Ewigkeit gebaut und wer hier spart, dem bleibt großer Ärger nicht erspart. Ganz abgesehen vom Hecht der, wenn der Wobbler tief sitzt, sogar verludern kann.
Nachdem wir uns jetzt über die Wahl eines Wobblers genau informiert haben, müssen wir noch ein paar grundlegende Dinge beachten.
Was sind die Futterfische für den Hecht? In großen Seen sind in der Regel an der Oberfläche schlanke Fische wie Lauben die Hauptbeute der Hechte. Man nimmt also schlanke Wobbler ab einer Länge von ca. 16 cm mit einem Weißfischdekor. Da der Hecht in der meistens von unten angreift, soll der Wobbler an der Unterseite eine Farbe haben, die für den Hecht auch sichtbar ist. Als herausragende Farben haben sich weiß, schwarz, gelb und rot bewährt. Ist das Wasser klar und das Wetter schön empfehle ich einen naturgetreuen Wobbler wegen der guten Sichtigkeit unter Wasser.
Bei angetrübtem Wasser nach einem Gewitter sind grelle Farben angesagt.
Man sieht also, bei der Wahl eines Kunstköders muss man auch die Wasserfarbe beachten. Das gleiche gilt für die Tageszeit. Viele Hechte beißen bevorzugt in der Dämmerung und ein auffälliger Köder fällt ihnen eher auf als ein naturgetreuer. Die Ausnahme ist das so genannte Barschdekor. Dieser Farbe geht immer. Speziell in der Dämmerung ist dieses Dekor unschlagbar und hat schon so manchen Angeltag gerettet.
Aber es gibt auch die Tiefenzone (ab 6 m).
Speziell in Seen mit einem guten Renkenbestand lauern hier kapitale Hechte auf vorbeiziehende Renkenschwärme und natürlich auf unsere Wobbler. Da in dieser Tiefe auch in klaren Gewässern nur mehr wenig Licht vorhanden ist, kommen jetzt Wobbler mit Leuchtfarben, Geräuschkugeln und Locksystemen zum Einsatz. Der Hecht spürt seine Beute aufgrund weniger Sichtigkeit jetzt mehr mir der Seitenlinie auf und spricht auf auffällige Köder besser an. Das gilt für Akustische Signale (Geräuschkugeln), optische Signale (Tagesleuchtfarben) und Vibrationen durch unsere Schleppkette. Die Tiefenzone empfehle ich aber nur untertags. Morgens und abends schleppt man in der Oberflächenzone, da die Hechte jetzt hier bevorzugt rauben.
Man muss auch die Sprungschicht beachten und immer darüber oder darunter schleppen.
Im Sommer ist die Sprungschicht in der Regel zwischen 6 – 10 m zu finden. Hechte halten sich gerne in der Sprungschicht auf, aber nur um zu verdauen und um auszuruhen. Auch ein Hecht braucht seine Pausen. Man muss also genau wissen wie tief unsere Wobbler laufen. Mit diesem Wissen kann man immer wieder kapitale Herbsthechte aufspüren und mit dem richtigen Wobbler überlisten. Und oft genug ist es ein Wobbler, der lange unbeobachtet in der Köderkiste liegt und dann den Erfolg bringt. In diesem Fall einen 12,5 kg Atterseehecht auf einen tieflaufenden Turrus UKKO. Petri Heil!