Schleppfischen
Aufbau einer
Schleppmontage
Schleppprofis werden jetzt vielleicht milde lächeln, aber auch beim Trolling ist aller Anfang schwer.
Und bis zum ersten Fangerlebnis kann es, je nach der jeweiligen guten Verbindung zu unserem Schutzpatron, lange dauern. Man kann natürlich auch einfach irgendwelche Schleppköder hinter dem Boot herziehen und auf sein Anglerglück hoffen. Man fängt auch, aber meistens ist man Schneider. Und obwohl solche, sagen wir Leerläufe, zur Schleppangelei dazugehören, kann man sie durch ein selbst erstelltes Schleppschema reduzieren. Darum geben wir hier ein paar Tipps für die richtige Zusammenstellung einer Schleppmontage.
Endlich am Wasser und gemeinsam mit einem Freund die Faszination Schleppfischen erleben.
Erfahrene Schleppangler wissen immer welche Tiefe gerade geht und können Ihre Montage genau den im Moment vorherrschenden Bedingungen anpassen. Doch ein Anfänger, der zum ersten Mal aufs Wasser fährt und keine Ahnung vom Schleppfischen hat wird sich fragen – Wieviel Schnur lasse ich raus?
Als erstes schaut man sich die Wasseroberfläche an.
Ist diese glatt und ruhig mit eventuellem leichten Kräuseln, sollte man, da Hechte sich bei diesen Verhältnissen sehr gerne in den oberen Wasserschichten aufhalten und um die Scheuchwirkung des Bootes zu reduzieren, eher mehr Schnur rauslassen. Kombiniert mit leichten hochlaufenden Ködern schleppt man dann genau im Sichtfeld der Räuber.
Die Länge einer Schleppschnur.
Um es gleich im Voraus zu sagen. Die optimale Schlepplänge gibt es nicht. Zu vielfältig sind die Gewässer und die Möglichkeiten eines Schleppanglers. Gerade bei diesem Thema haben 10 Fischer 11 Meinungen und ein jeder fängt seine Fische. Nur ein paar grundlegende Dinge sollte man bei der Wahl seiner Schlepplänge beachten. In welcher Tiefe soll unser Köder laufen und wie sichtig ist das Wasser. Ist das Gewässer stark befischt? Und wieviel Licht dringt, aufgrund der Witterung, in die oberen Gewässerschichten?
Unser Tipp. 50 m Schleppschnur sind in der Regel für die meisten dieser Situationen ausreichend.
Im Herbst ist der Hecht bei diesen Bedingungen eher in der Tiefe zu finden.
Das kalte Herbstwasser ist in der Regel auch sehr sichtig und wir verwenden daher ebenfalls 50 m Schleppschnur. Aber wie schon geschrieben, dass muss jeder Schleppfischer für sich entscheiden. Man sollte diese Länge dann aber auch beibehalten, um ein Gefühl dafür zu entwickeln. Denn wenn man ständig die Schlepplänge der Schnur ändert, ist man sich nie sicher, wie tief der Köder läuft.
Schleppkupplungen als Zwischenstück von Hauptschnur zum Köder kommen jetzt zum Einsatz.
Es gibt da jede Menge an Montagen am Markt. Aber wir haben dieses praktische Teil in der Praxis entwickelt und sind damit sehr zufrieden. Schnelles Bleiwechseln ist kein Problem und man beugt, besonders bei Perlmuttblinker, einer Schnurverdrallung vor. Löffel oder stärker gekrümmte Spangen haben ja die Eigenschaft sich bei höherer Schleppgeschwindigkeit zu drehen. Je ein Wirbel absorbiert dieses Verdrehen und mit dem Karabiner in der Mitte wird die Kupplung stabilisiert. Dieses Teil ist auch sehr leicht nachzubauen. Aber für Angler die lieber fischen als Basteln haben wir diesen wichtige Teil einer Schleppmontage ins Programm aufgenommen.
Diese Grafik veranschaulicht eine übliche Schleppmontage und basiert auf der Tiefenangabe auf einer 0,20 er geflochtenen Schnur.
Bei Verwendung einer starken monofilen Schnur kann die Schlepptiefe, bedingt durch den verstärkten Schnurauftrieb, 1 – 2 m höher angesetzt werden. Auch die Köderwahl kann für die Schlepptiefe entscheidend sein. Um sich ein ordentliches Schleppschema zuzulegen, würde ich eine immer gleich lang bleibende Schlepplänge empfehlen. Der große Vorteil dabei ist, wie schon erwähnt, man bekommt schneller das Gefühl für eine Schleppschnur und man kann in Folge seine Schlepptiefe genauer feststellen.
Auch die Größe und vor allem die Tiefe eines Gewässers sind ausschlaggebend für die Festlegung der Länge einer Schleppschnur.
Berücksichtigt man diese Gegebenheiten, so sollte jeder Angler in der Lage sein, die für ihn und sein Gewässer passende Schlepplänge festzulegen. Und eines ist sicher, wenn man diese Grundregeln beachtet und sein eigenes, dem befischten Gewässer angepassten, Schleppschema anwendet, dann wird es bis zum ersten Fangerfolg nicht mehr lange dauern. Und ist der Knoten erst geplatzt, sind Fänge beim Schleppen nicht mehr Zufall, sondern die Regel.