Vorwort

Eine Angelart macht Furore

Zuordnung

Lebensraum

Bestimmung

Reifegrad

Laichfischen mit netz

Laichfischen mit der Ringwade

Laichfischen mit der Hegene

Wachstum der Coregonen

Nahrung – Zuckmücken

Nahrung – Eintagsfliegen

Nahrung – Krebstiere

Nahrung – Libellenlarven

Nahrung – Laich & Fischbrut

Aufbau einer Hegene

Die Hegene und Ihre Knoten

Die Nymphen

Optimale Haken für Renkennyphmen

Mit dem Schwimmer

Mit Schwimmer vom Boot

Mit Schwimmer vom Ufer

mit dem Kombischwimmer

Grundangeln mit Hegene

Zupfen auf Reinanken

Renkenzupfen mit dem Nachläufer

Eisfischen auf Reinanken

Fair Play

Renkenfischen

Laichfischen

mit der Hegene

Selektives Laichfischen mit der Angel auf Maränen. Ein Projekt von Anglern für Angler für den Erhalt einer eigenständigen Maränenpopulation.

Für die Angler, die sich jetzt denken, wie geht Laichfischen mit der Hegene, wollen wir diese Möglichkeit der Laichgewinnung einmal kurz erklären.

Bei dieser Art der Fischerei geht es ausschließlich um den, wie der Name schon sagt, Laich der genannten Fischart. Im Normalfall verursacht Laichfischen auf Maränen große Verluste am Fischbestand der Coregonen. Dank dieser speziellen Art der Laichfischerei haben Bewirtschafter es selbst in der Hand, nachhaltig diesen Bestand für nachkommende Generationen zu erhalten. Natürlich müssen dabei auch die Voraussetzungen bei der Bewirtschaftung eines Gewässers passen. Am Irrsee in Oberösterreich hat das Konsortium (Seebesitzer) und der Sportanglerbund Vöcklabruck die Vorteile dieses Laichfischens erkannt und umgesetzt. Das vielfach praktizierte Einsetzen von Maränen fremder oder unbekannter Herkunft kann dadurch künftig unterbleiben.

Das Laichfischen auf Maränen mit der Hegene wird am Irrsee jetzt schon seit 2011 praktiziert.

Selbstverständlich bekommt man mit den Jahren auch mehr Erfahrung. Besonders was den Zeitpunkt des Ablaichens betrifft. Man konnte jetzt schon einige Jahre beobachten, dass in der ersten Dezemberwoche zwar auch Maränen gefangen wurden, jedoch fast nur männliche Fische.

Denn auch bei den Maränen gibt es das typische Laichverhalten vieler ablaichenden Süßwasserfische.

Zuerst sind fast nur Männchen am Laichplatz und die Damen lassen sich noch bitten. Und genauso schaut auch das Fangergebnis dann aus.

Da das Ziel aber die laichreifen und rinnenden Rogner sind und diese erst bei 6°C vermehrt auftreten, heißt es noch warten. Ja, auch beim Laichfischen ist Geduld gefragt.

Erfahrungen bringen nur etwas, wenn man sie auch nützt. Und so wurde der Start des Laichfischens auf den 6. Dezember verschoben. Denn das natürliche Ablaichen der Maränen in einem See kann der Mensch ja Gott sei Dank nicht steuern. Hier gelten noch die Gesetze der Natur.

Anscheinend verändert, die nicht mehr zu bestreitende Gewässererwärmung, jedoch den Zeitpunkt der Laichreife von Coregonen. Man kann es kaum glauben, aber wenn die Wassertemperatur nur ein bis zwei Grad zu hoch ist, kann dieser Umstand sprichwörtlich hochgradig über Erfolg und Misserfolg der Eigewinnung entscheiden.

Aber auch im Umgang mit den gefangenen Fischen hat sich in den letzten Jahren einiges getan. In Fliegenfischerkreisen schon lange in Verwendung, werden auch von den teilnehmenden Laichfischern fast nur noch gummierte Schonkescher verwendet. Besonders das Schuppenkleid und die Schutzschicht (Schleimhaut) der gefangenen Milchner, diese werden ja beim Laichfischen fast alle wieder zurückgesetzt, werden durch diese Kescher geschont. Und diese Tatsache allein sollten jedem Angler die Umstellung von den Nylonnetzen ein paar Euro wert sein. Gefischt wurde vom Boot als auch vom Ufer. Die Mündungsbereiche der einmündenden Bäche sind die bevorzugten Laichgebiete der Maränen. Kurze Versuche an anderen Stellen waren nicht erfolgreich. Anscheinend konzentriert sich der Hauptanteil der laichenden Maränen auf die schon genannten Bachmündungen.

 15 Tage lang haben sich hier etwa 10 Angelfischer dieser Herausforderung gestellt. Und wie jedes Jahr stand auch heuer die große Frage im Raum. Wann, wo und wie gut werden die laichreifen Maränen heuer auf unsere Köder gehen? Die Verschiebung um eine Woche hat sich auf jeden Fall bewährt. Denn schon am ersten Wochenende konnten 37 wertvolle Rogner zum Teil abgestreift und gehältert werden.

Nach 3 Tagen schon 1,6 Liter Laich, dieses erste Zwischenergebnis war natürlich schon richtungsweisend. Die Abkühlung des Irrsees auf 6°C hatte die laichenden Maränen jetzt richtig in Stimmung gebracht. Man merkte auch sofort am Geschlechterverhältnis der ausgefangenen Fische, das jetzt vermehrt Rogner am Laichplatz anzutreffen waren. Die Reproduktion der Irrseemaränen steuerte jetzt ihrem Höhepunkt zu. Es ist auch anscheinend so, dass Maränen nur dort, wo sie auch ablaichen, an die Hegene gehen. Das hat mit Sicherheit auch mit ihrem Laichverhalten und das anschließende Fressen des Laiches zu tun. Es fällt auch auf, dass die Maränen nicht durchgängig gut beißen, sondern nur, wenn augenscheinlich wieder ein Rogner seine Eier abgegeben hat.

Diese Theorie wird durch Echoaufzeichnungen und Aufnahmen mit einer Unterwasserkamera ganz gut belegt. Wenn ein Weibchen abgelaicht hat, stürzen sich von allen Seiten Maränen beiden Geschlechts auf die zu Boden sinkenden Eier und verfallen in einen regelrechten Fressrausch. Jetzt sind auch Dubletten keine Seltenheit. Der Spitzenwert pro Tag war 137 Maränen, wobei 36 wertvolle Rogner für das Abstreifen gehältert und ruhiggestellt wurden. Gefangen mit der Angel und nicht mit dem Netz.

Denn nur so kann man die nicht benötigten Fische wieder releasen. Denn beim Laichfischen mit der Angel bedeutet Laichfischen noch das, was dieses Wort auch sagt. MAN WILL DEN LAICH UND NICHT DAS FLEISCH DER ABLAICHENDEN FISCHE.

Für die männlichen Fische wird ein Netzgehege verwendet. Dadurch ist man in der Lage eine gewisse Menge Milchner über eine längere Zeit zu hältern und mehrmals für die Befruchtung zu verwenden. Dadurch können alle nicht benötigten männlichen Maränen unverzüglich zurückgesetzt werden. Wenn man sich die Ausfangzahl der Milchner von 923 Stück ansieht, so kann man sich unschwer vorstellen, wieviel Fische ohne Berührung bei der Abgabe ihrer Laichprodukte wieder in den See zurückkamen.

Das heißt in unserem Fall schonendes Zurücksetzen. Erfreulich ist die hohe Anzahl und Größe der ausgefangenen Maränen. Exemplare von weit über 50 cm sind keine Seltenheit. Diese Fische können auf Grund dieser nachhaltigen Fischerei auch weiterhin einem Angler an die Hegene gehen.

Selbstverständlich werden auch die weiblichen Fische entsprechend in einem Netzgehege gehältert. Das Netz ist notwendig, da etliche Rogner nach dem Fang noch einige Tage zur Eiabgabe brauchen. So ist man in der Lage, die gehälterten Maränen, schon vor dem eigentlichen Abstreifvorgang, auf ihre Laichreife zu untersuchen. Wenn ein Rogner nicht auf den leichten Druck bei der Voruntersuchung reagiert, kommt er umgehend wieder in das Netzgehege zurück. Man erspart dem Fisch damit einen, mit großer Sicherheit, nicht zielführenden Abstreifvorgang. Der Fisch wird nicht unnötig gestresst und kann in Ruhe heranreifen. Es ist immer wieder ein kleines Erfolgserlebnis, wenn ein Rogner, der sich vor ein paar Tagen noch gesperrt hat, plötzlich rinnt und einen perfekten reifen Laich abgibt. Denn nur diese hohe Laichqualität ist die Voraussetzung für einen perfekten Bruterfolg. Quelle: sab.at