Renkenfischen
Eisfischen
auf Reinanken
Eine besondere Spezies unter den Anglern, sind jene, die dem Winter und den eisigen Temperaturen trotzend, bei kleinen ins Eis gebohrten Löchern stundenlang ausharren und auf einen kurzen Zupfer hoffen.
Eisfischer sind Minimalisten und kommen im Gegensatz zur warmen Jahreszeit meistens mit sehr wenig Gerät aus. Eisbohrer, Hegenenkoffer und die Renkenrute reichen in der Regel für einen erfolgreichen Fischerausflug aufs Eis. Das man sich warm anziehen muss ist ja selbstverständlich und besonders auf ordentliches rutschfestes Schuhwerk sollte geachtet werden. Wenn man einmal erlebt hat, wie schnell man den Halt unter den Füßen verliert, da kann man froh sein wenn nur die Rute zu Bruch geht. Bei langen Märschen oder häufigem Lochwechsel ist auch ein Schlitten von großem Vorteil und sollte unbedingt zur Ausrüstung eines Eisanglers dazu gehören. Man kann damit seine Angelutensilien transportieren und hat auch eine Sitzgelegenheit. Eine Schneeschaufel leistet ebenfalls sehr oft gute Dienste. Besonders wenn eine dicke Schneedecke das Eis bedeckt, kann man sich die benötigte Fläche freischaufeln. Manche Angler machen diese Arbeit, um den Lichteinfall zu vergrößern, in der Hoffnung die Fische damit anzulocken. Auch ein Nudelsieb leistet große Dienste, wenn man sein Eisloch von kleinen Eisstücken freihalten will.
Endlich haben wir unser Eisloch gebohrt und können mit dem Fischen beginnen. Jetzt stellt sich natürlich die Frage nach der richtigen Fangtiefe. Man kann experimentieren und die Fische in höheren Wasserschichten suchen oder aber nur in Grundnähe fischen. Es kommt natürlich immer auf die Struktur, Tiefe und vor allem dem Fischbestand des jeweiligen Gewässers an. Handelt es sich um ein eher flaches Gewässer, suchen wir die Renken an Vertiefungen im Seeboden. Da Zooplankton auch im Winter die Hauptnahrung vieler Fische ist und sich bevorzugt an diesen Plätzen aufhält, haben wir hier die größten Chancen. Bei einem tiefen Gewässer jedoch, sind die besten Stellen oft kleine Plateaus an den Abhängen. Man muss jedoch bedenken, im Winter ist der Stoffwechsel auf ein Minimum reduziert und die Fische bewegen sich weniger. Da kann ein Lochwechsel, der auch aufwärmt, oft doch noch einen Fangerfolg bringen.
Hat man nun eine Renke am Haken, drillt man so wie sonst auch, mit viel Gefühl die Renke ans Eisloch. Die Rutenlänge ist jetzt, jedenfalls nach meinen Erfahrungen, nicht so entscheidend. Wichtiger ist eine weiche Aktion um die, auch unter dem Eis, schnellen Fluchten abzufedern. Wenn man allerdings regelmäßig Eisfischen geht, kann man sich eine spezielle, extrem kurze, nennen wir sie Eisrute zulegen. Idealerweise sollte eine Rute bei diesen kalten Temperaturen auf jeden Fall große Ringe besitzen. Speziell der Spitzenring muss so groß als möglich gewählt werden, um ein Zufrieren zu verhindern. Apropos Zufrieren, geflochtene Schnüre sind bei Minusgraden ungeeignet, da sie Wasser aufnehmen und vereisen. Renken mit ihrer weichen Maulpartie, steigen sofort aus, wenn man nur ruckartig Schnur geben kann. Ein Tropfen Frostschutzmittel oder ein Anti Eisspray kann jetzt sehr hilfreich sein. Funktioniert das Gerät perfekt, dann steht einem genussvollem Angelabenteuer nichts mehr im Wege.