Vorwort

Die Seeforelle

Der Hecht

Die Methode

Das optimale Angelgerät

Aufbau einer Schleppmontage

Rutenhalter für Schleppangler

Vorfächer

Schleppschnüre

passende Schlepprute

Kescher oder Fischgreifer

Schleppen mit HM System

Schleppen mit HM Shadsystem

Schleppen mit großen Wobblern

Mit Perlmuttblinker auf Hecht

Mit Perlmuttblinker auf Seeforellen

Schleppen mit Paravan

mit der Schlepprolle

mit Sideplaner

die richtige Schlepptiefe

Tiefentabelle Schleppblinker

die Sprungschicht

fängige Mondphasen

Das optimale Schleppwetter

Wind und Fangzeiten

Die Farben in der Tiefe

richtige Schleppgeschwindigkeit

waidgerechtes Angeln

Schleppfischen

die

Sprungschicht

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Die Sprungschicht in großen Seen.

Einer der wichtigsten Faktoren, die ein Schleppfischer verstehen und beachten muss, ist die thermische Schichtung unserer großen Seen. Da es sich bei dieser Schichtung um einen Temperatursprung handelt, wird diese Wasserschicht als Sprungschicht benannt. Die Sprungschicht teilt die ganze Wassermasse im Laufe eines Jahres in zwei Wasserschichten. Auch die Stärke einer Sprungschicht verändert sich und ist Wassertemperatur und Jahreszeiten abhängig. Doch beginnen wir mit der Winterstagnation.

Die Winterstagnation ist die Ruhephase eines Gewässers.

Die Durchmischung des Wasserkörpers ist abgeschlossen und die Sauerstoffzehrung durch absterbende Algen beendet. Jetzt ist wieder eine gleichbleibende Sauerstoffsättigung im See. Das hängt mit den physikalischen Eigenschaften des Wassers zusammen.

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Bei 4°C hat Wasser das höchste spezifische Gewicht mit 999,97 kg pro m³.

Hat der See diese Temperatur erreicht, dann gilt das Gewässer als durchmischt. Gibt es, was leider immer seltener wird, eine geschlossene Eisdecke, zehrt der See bis ins Frühjahr von der jetzt vorherrschenden und ausreichenden Sauerstoffsättigung. Wer sich auf den Fang von Seeforellen spezialisiert hat, für den ist jetzt die hohe Zeit des Schleppenangelns gekommen. Durch die kalte Oberflächentemperatur kommen kapitale Seeforellen an die Oberfläche, die sich bei wärmeren Wassertemperaturen wieder in die Tiefe verziehen. Die großen Forellen jagen jetzt Renken und Seesaiblinge, die sich jetzt ebenfalls in höheren Wasserschichten aufhalten.

Im Frühjahr beginnt durch den Wind die so genannte Frühjahreszirkulation.

Dieser, nach der Winterstagnation und der damit verbundene homogene Zustand des Wassers ermöglicht dem Wind die gesamte Wassermasse in Bewegung zu setzen und bis in große Tiefen mit Sauerstoff anzureichern. In den großen Seen ist der Sauerstoffgehalt durch die gute Durchmischung des Wasserkörpers auch in großen Tiefen noch in Ordnung. Bei kleineren Gebirgsseen jedoch, oder in Seen in einer windgeschützten Lage kann es im Laufe eines Jahres, bedingt auch durch Einträge der Landwirtschaft, zu Sauerstoffmangel kommen. Ab einer gewissen Tiefe sind dann Fische weniger bis gar nicht vorhanden. Auch an stark eutrophierenden Seen mit einer schnellen Erwärmung kann es zu einem Sauerstoffdefizit ab einer Tiefe von 10 m kommen. Die Ursache dafür sind eine stark ausgeprägte Sprungschicht die den unteren Gewässerbereich wie ein Deckel abdeckt.

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Diese Deckelung ist besonders im Sommerhalbjahr mit den daher gehenden hohen Wassertemperaturen ausgeprägt.

Jetzt ist das Wissen um die Tiefenlinie und Stärke der Sprungschicht für den Schleppangler sehr wichtig. Freiwasserhechte haben ja die Angewohnheit am oberen Rand der trüben Sprungschicht in Deckung zu gehen. Am oberen Rand hat die Sprungschicht noch moderate Temperaturen wobei sie am Übergang zum Hypolimnion (Tiefenschicht) um 10°C weniger betragen. Hier beginnt der Lebensraum von kälteliebenden Fischen wie Seesaibling, Seeforellen und Renken.

Im Herbst kommt es in den meisten Gewässern zu einer fortschreitenden Sauerstoffzehrung.

Die Sprungschicht löst sich langsam auf. Renken sind jetzt nicht mehr ausschließlich in der Tiefenschicht zu finden. Für den Schleppangler ist dieser thermische Zustand eines Sees optimal, da sich die großen Räuber auf Grund des Sauerstoffmangels jetzt eher in den oberen, für den Angler leichter erreichbaren Tiefenzonen, aufhalten. Diese Tiefenzonen und ihre Bedeutung möchten wir auch noch kurz beschreiben.

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Bedeutung der verschiedenen Wasserschichten für den Schleppangler. A. Epilimnion

Diese Wasserschicht ist für den Schleppangler die interessanteste Region unserer Seen. In der warmen Jahreszeit gibt es hier durch das große Nahrungsangebot auch den größten Fischreichtum und infolge auch die meisten für den Schleppangler wichtigen Raubfische. In der Regel ist diese Schicht 10 m tief. Diese thermische Schichtung kann aber bedingt durch starken Wind, Sonneneinstrahlung und Tageszeit stark variieren und bis auf 30 m reichen. Der genaue Seenkenner kann dies anhand der Wasserfarbe abschätzen. Je klarer die Wasserfarbe, desto tiefer die Sprungschicht. Erfahrene Schleppangler können daher an der Wasserfarbe ablesen, in welcher Tiefe man schleppen sollte. Als ideal hat sich eine eher dunkelgrüne Farbe herausgestellt. Die Oberflächenzone ist jetzt, unabhängig von der Wassertiefe ca. 8 – 10m tief und genau in diesem Bereich sollte man seine Schleppköder präsentieren.

B. Metalimnion.

Diese Wasserschicht ist für den Schleppangler die Tiefenlinie im See, an denen er seine Schlepptiefen aufbaut. Je klarer der See desto tiefer liegt die Sprungschicht. Die Ursache dafür ist die Sonneneinstrahlung, die in klareren Gewässern in größere Tiefen vordringen kann. Die Sprungschicht kann aber auch stark schwanken und bedingt durch starken Wind an einer Seeseite höher liegen als am gegenüberliegenden Ufer. Durch Umschichtung wird die Sprungschicht an der Uferseite, in die der Wind bläst, tiefer gedrückt, wobei sie an der anderen Seite in die Höhe steigt.

Das kann auch eine starke Eintrübung zur Folge haben, wobei das Wasser eine grün milchig trübe Farbe bekommt. Die Sprungschicht ist also an Tagen mit starkem von einer Seite kommendem Wind, wie eine schiefe Ebene. Im Freiwasser steht der Hecht gerne in dieser Wasserschicht, da er durch die starke Trübung einen Unterstand hat und aus dieser Lage sehr gut in die über ihn vorbeiziehenden Fischschwärme hinein rauben kann. Dieses Verhalten eines Freiwasserhechtes ist eigentlich logisch, da er gerne aus dem Hinterhalt zuschlägt und er im Freiwasser, außer seinem für Tarnzwecke sehr gut geeignetem Schuppenkleid, über keinerlei Unterstand verfügt.

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C. Hypolimnion

In diesen Tiefen zu schleppen ist eigentlich Sache von Spezialisten. Wenn der Sauerstoffgehalt eines Gewässers in Ordnung ist, sind diese untersten Wasserschichten die Heimat von Renken, Seesaiblingen und Seeforellen. In der kälteren Jahreszeit, wenn sich die Sprungschicht zum Großteil aufgelöst hat, sind Hechte in Ausnahmefällen in Tiefen bis zu 30 m anzutreffen. Besonders in Buchten wo sich im Herbst in der Tiefe viele Weißfische versammeln kann man mit der Tiefseerolle auch Hechte erbeuten. In der Regel wird in dieser Wasserschicht aber mit Blinker und Löffel auf Seesaiblinge und Seeforellen geschleppt.