Vorwort

Die Seeforelle

Der Hecht

Die Methode

Das optimale Angelgerät

Aufbau einer Schleppmontage

Rutenhalter für Schleppangler

Vorfächer

Schleppschnüre

passende Schlepprute

Kescher oder Fischgreifer

Schleppen mit HM System

Schleppen mit HM Shadsystem

Schleppen mit großen Wobblern

Mit Perlmuttblinker auf Hecht

Mit Perlmuttblinker auf Seeforellen

Schleppen mit Paravan

mit der Schlepprolle

mit Sideplaner

die richtige Schlepptiefe

Tiefentabelle Schleppblinker

die Sprungschicht

fängige Mondphasen

Das optimale Schleppwetter

Wind und Fangzeiten

Die Farben in der Tiefe

richtige Schleppgeschwindigkeit

waidgerechtes Angeln

Schleppfischen

mit Perlmuttblinker

auf Seeforellen

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Auf Seeforellen in den dunklen Tiefen eines Alpensees. Schon allein dieser Satz hat etwas Magisches an sich.

Aber wie soll man die Faszination, die vom Schleppfischen auf diesen Fisch ausgeht, erklären? Manche Angler behaupten, Seeforellen sind die silbernen Schätze unserer Seen und das Schleppen auf diese silbernen Torpedos kann man mit Schatzsuchen vergleichen. Zusätzlich ranken sich legendäre Geschichten um diesen Großsalmoniden und ziehen uns in seinen Bann und den Mythos, der vom Schleppfischen auf Seeforellen ausgeht, kann man eigentlich nicht beschreiben, den muss man erleben, und glücklich sind die Angler die in der Nähe solcher Seen zu Hause sind.

Der Nebel zieht über den See, der Sideplaner läuft neben dem Boot und eine Perlmuttspange spielt verlockend in der Tiefe.

Seeforellenschlepper kennen diese Stimmung am See und freuen sich jedes Jahr über die Eröffnung der Seeforellensaison. Die Fängigkeit von Perlmutt ist unter Schleppanglern unbestritten und besonders für den Fang von Seeforellen führt kein Weg an diesen hochwertigen Ködern vorbei. Jeder Seeforellenangler steht daher irgendwann vor der Frage, Perlmuttköder ja oder nein.

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Doch vor dem Fang gilt besonders beim Schleppen auf Seeforellen das Motto, ohne Fleiß kein Preis.

Seeforellenangler können ein Lied davon singen und wenn der Huchen der Fisch der tausend Würfe ist, so kann man eine kapitale Seeforelle durchaus als Fisch der tausend Schleppkilometer bezeichnen. Leider ist an vielen Seen das Schleppfischen nur mit Muskelkraft erlaubt und oft ist man nach einer ausgedehnten Schlepptour am Abend fix und fertig. Besser haben es die Angler, die an einem See mit zeitgemäßen Bestimmungen fischen und mit Motor schleppen dürfen. Diese Glückspilze können sich auf ihre Fischerei konzentrieren, das Laufverhalten der Löffel besser einstellen und die Verhältnisse am Wasser besser beobachten, ohne sich am Abend auf die Zunge zu steigen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten auf Seeforellen zu schleppen.

Das so genannte Fahren mit dem Seehund, das Schleppen mit der Tiefseerolle oder mit 2 seitlich ausgestellten Bootsruten. Nicht zu vergessen, das Schleppen mit Downriggern und tieftauchenden Paravanen (Fish Seeker, Dipsy Diver). Wichtig ist auf jeden Fall die richtige Tiefe und eine dem Köder angepasste Schleppgeschwindigkeit. Bei all den genannten Methoden werden die Perlmuttblinker in verschiedenen Tiefen angeboten.

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Doch was ist das Geheimnis der Fängigkeit dieser aus Muscheln und Schnecken geschnittenen Kunstköder.

Nimmt man eine Perlmuttspange und zieht sie durchs Wasser, versteht man sofort warum die Fische so verrückt danach sind. Das geringe Gewicht lässt die Spange regelrecht durch das Wasser schweben und mit einer spielerischen Leichtigkeit blitzen die Seiten der Spange wie die Flanken eines flüchtenden Fischchens auf. Ändert man die Geschwindigkeit, bekommt der Köder verschiedene Laufverhalten von taumelnd, links rechts flüchtend und drehend. Wer einmal einen Schwarm Futterfische beobachtet hat, wird bemerkt haben wie ein sich plötzlich aus dem Schwarm lösendes Fischchen aufblitzt und unsere Aufmerksamkeit erregt.

Diese gepunkteten Silberbarren sind der Traum eines jeden Schleppanglers.

Die urwüchsige Kraft dieser edlen Tiefenräuber ist legendär und jeder Fischer, der einmal Kontakt mit einer kapitalen Salmo Lacustris hatte, wird sich (und seine Anglerkollegen) noch lange an diesen harten Kampf erinnern. Oft genug geht dieser Kampf zu Gunsten des Gegners aus. Große Seeforellen kämpfen mit allen Tricks, die ein Fisch in seinem Repertoire haben kann. Sie schlagen mit ihrem mächtigen Schwanzruder gegen die Schnur, stellen sich auf den Kopf, drehen und schütteln sich nach allen Richtungen und flüchten mit großer Geschwindigkeit in die Tiefe.

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Nur perfekt zusammen gestelltes Gerät hält diese Belastungen aus.

Wenn man also auf Seeforellen schleppt, sollte man nichts dem Zufall überlassen. Eigene leidvolle Erfahrungen lassen mich diese Zeilen schreiben und seit einiger Zeit weiß ich, dass auch Qualitätswirbel nicht ewig halten. Wenn man auf Seeforellen schleppt, nimmt man flache Spangen um ein rotieren bei hoher Schleppgeschwindigkeit ab 4 km/h zu vermeiden. Die Form ist egal, sie soll nur schlank sein. Es gilt die Regel. Der Köder soll der Geschwindigkeit angepasst werden. Seeforellen mögen eher schnell geschleppte Köder. Ein GPS-Gerät zur Bestimmung der exakten Schleppgeschwindigkeit ist hier natürlich von großem Vorteil.

Die beste Jahreszeit für Seeforellen.

Welche Jahreszeit ist die beste auf Seeforellen. Diese Frage kann ganz klar beantwortet werden. Seeforelle ist Schneeforelle. Dieses, unter Seeforellenschleppern gängige Sprichwort, bewahrheitet sich jedes Jahr aufs Neue. Der Fang von Seeforellen ist daher nichts für Stubenhocker und erfordert den ganzen Einsatz des Anglers. Jeder Witterung trotzend, dem Huchenangler nahe verwandt, schleppt diese besondere Spezies unter den Anglern auf die silbernen Kraftpakete in unseren Seen. Und wenn man einen dieser hartgesottenen Schleppfischer nach dem besten Wetter fragt, bekommt man meistens zur Antwort, das es kein schlechtes Wetter gibt und das jede Wetterlage eine Seeforelle bringen kann.

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Zu Saisonbeginn, nach der Laichzeit, werden die mit Abstand meisten Seeforellen gefangen.

Die Ursachen sind die jetzt idealen Bedingungen. Das Wasser ist schnapsklar und kalt und die Forellen haben nach dem anstrengenden Laichgeschäft großen Appetit. Und auch die, im restlichen Jahr tief stehenden, großen Grundforellen rauben noch in Oberflächennähe auf Seesaiblinge und Renken. Wenn sich diese kälteliebenden Futterfische wieder in tiefere Regionen zurückziehen, folgen ihnen natürlich die Forellen und der Schleppangler muss sich diesen Bedingungen anpassen.

Jetzt im späten Frühjahr und über den Sommer schleppt man tief mit Downrigger und Schlepprolle.

Aber auch Sideplaner, mit ordentlich Blei ( bis 400 gr. ) beschwert, bringen immer wieder gute Fische. Wenn sich im September die Renken an bestimmten Stellen im See versammeln, beginnt für die Seeforellen ihre Vorbereitung zur Laichzeit. Sie fressen sich jetzt ihren Speck an, den sie für das anstrengende Laichgeschäft benötigen. In dieser Zeit werden sie oft als Beifang an der Hegene gefangen. Geschleppt wird jetzt in Tiefen ab 10 m und eher am Ufer. Jetzt ist die letzte Gelegenheit für den Fang einer großen Seeforelle, denn an vielen Seen beginnt ab Mitte September die Schonzeit.

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Da Seeforellen aber richtige Herumtreiber sind und ihre Beute in erster Linie mit den Augen orten, ist logischerweise ein schöner Winter oder Frühjahrestag ideal für einen Fang.

Jetzt steht der Futterfisch, am höchsten und die Seeforellen folgen ihnen in die oberen Gewässerschichten. Bei glattem Wasser kann man, wenn man Glück hat, Seeforellen bei ihren Raubzügen beobachten. Ihre Überlegenheit ausnutzend, spielen sie regelrecht mit den Beutefischen und jagen sie an der Oberfläche hin und her. Systematisches Absuchen im Freiwasser mit Seehund und Sideplaner bringen jetzt die meisten Fangerfolge. Aber keine Regel ohne Ausnahme, dieses Sprichwort gilt besonders für Seeforellen. Und wie gesagt, es gibt kein schlechtes Seeforellenwetter, dieses Sprichwort gilt besonders für Seeforellen. Und wie gesagt, es gibt kein schlechtes Seeforellenwetter.

Traditionelle Perlmuttspangen für den Seeforellenfang.

An allen großen Seen gehören Blinker aus Perlmutt in die Köderkiste eines jeden Schleppanglers. Diese Köder erleben jetzt wieder eine Renaissance. Immer mehr Schleppangler nennen einen Perlmuttlöffel oder eine Perlmuttspange Ihr Eigen und sind beeindruckt ob ihrer Fängigkeit. Bei der Wahl des Köders und seiner Größe sollte man nach dem Futterfisch der Seeforellen gehen. In der Regel sind das Lauben od. andere Schwarmfische. Perlmuttblinker in schlanken Formen mit oder ohne Kupfereinlage sind jetzt unsere Favoriten und imitieren perfekt die Beutefische der Forellen.

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Auch die Wasserfarbe ist mitentscheidend bei der Wahl der Schleppköder.

Abhängig von äußeren Einflüssen, wie Wetter, Wind und Temperatur kann sich die Wasserfarbe am See schnell ändern. Man sollte daher ein Sortiment verschieden farbiger Perlmuttblinker im Boot haben. Hier sind das Gefühl und die Beobachtungsgabe des einzelnen Schleppanglers gefragt. Ein schnelles Wechseln der Köder kann den Fangerfolg bringen, wogegen der Angler, der den ganzen Tag nur dieselben Köder verwendet, oft leer ausgeht. HM Angelprofi hat mit Sicherheit die größte Auswahl an Perlmuttlöffel und Spangen in Europa. Und da wir auch nach individuellen Angaben fertigen, kann jeder Schleppfischer seinen für ihn passenden Blinker erwerben.

Perlmuttlöffel bei hellem Wasser.

Klares und kaltes Wasser, ohne nennenswerte Schwebstoffe und von der Sonne noch bis in größere Tiefen durchdrungen.  Diese Bedingungen verstehen Seeforellenschlepper unter hellem Wasser. Die Farbe des Himmels scheint mit dem See zu verschmelzen und das Wasser bekommt diese gewisse blaue Färbung. Jetzt herrschen optimale Bedingungen für eine Schlepptour auf Seeforellen. Doch welche Löffelfarbe sollen wir verwenden? Diese Frage beantwortet folgende, auf einer Umfrage unter Seeforellenschleppern, basierende Grafik.

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Anhand dieser Grafik sehen wir das 56% der Seeforellen auf einen hell dunklen Löffel gefangen wurden.

Also auch bei dunklem Wasser ist ein gekupferter Löffel unser Favorit. An der zweiten Rute wird ein heller Löffel montiert. Man deckt damit beide Beuteschemen der Forellen ab. Einen flüchtenden (aufblitzenden) und einen normal schwimmenden Futterfisch. Welchen Löffel man tief oder flach einsetzt ist Erfahrungssache. Von der Logik her müsste man den gekupferten Löffel, durch den Umstand das Fische meistens nach oben flüchten, in diesem Falle etwas höher ansetzten. Da man aber beide Löffel in tieferen Regionen anbietet, ist es aber wahrscheinlich egal welche Tiefe für welchen Löffel. 

Wenn man diese Grafik betrachtet, könnte man sich denken. Ist eh nicht so schwer, ein paar hell – dunkle Blinker und die Seeforelle ist im Boot.

So einfach machen es uns die Forellen aber nicht. Jetzt ist Kreativität und das Wissen um die Vorgänge in dem riesigen Wasserkörper vor uns gefragt. Wie schnell und wie tief schleppe ich? Welches Wetter, welche Wasserfarbe und sind Lauben an der Oberfläche. Fragen über Fragen, die unser Hobby so einmalig machen, brechen über einen herein. Salmo Lacustris, das Bild einer kapitalen Seeforelle vor Augen, kramen wir in der Köderbox, um sich für einen, jetzt geeigneten, Perlmuttblinker zu entscheiden. Nach 1 – 2 Stunden schleppen ohne Biss kommen die ersten Zweifel auf. Haben wir den richtigen Köder, schleppen wir in der richtigen Tiefe? Jetzt kommt eine der herausragendsten Eigenschaften eines erfolgreichen Schleppanglers zum Tragen. Das Selbstvertrauen in das eigene Können, das Vertrauen in die Fängigkeit des verwendeten Köders und Geduld.

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Ein Blinker der stundenlang nichts fängt, kann uns schon in der nächsten Minute eine Sternstunde bescheren.

Diese, in endlosen Schlepptouren gemachten Erfahrungen, geben Schleppangler nur ungern weiter und selbstverständlich hat ein jeder seine eigene Taktik. Wir müssen daher mit einer gewissen Logik an die Sache herangehen. Warum fängt der hell – dunkle Blinker so gut. Die Antwort liegt im Kontrast. Wer schon einmal Unterwasseraufnahmen von Fischschwärmen gesehen hat, der wird sich sofort an das Aufblitzen der Fische bei einer Wende erinnern. Oder wenn man mit der Hegene auf Renken fischt. Die Renke ist noch nicht zu sehen, aber den aufblitzenden Bauch bemerkt man schon in 4 – 5 m Tiefe. Raubfische werden natürlich von diesen Signalen magisch angezogen.

Gekupferte Perlmuttblinker.

Dieses Aufblitzen (flüchtender Beutefisch) imitieren gekupferte Perlmuttblinker perfekt. Das höhere Gewicht des Blinkers, bedingt durch die Kupfer oder Messinginnenseite, erfordert aber, für ein optimales Laufverhalten, eine etwas höhere Schleppgeschwindigkeit. Durch den starken Kontrast wird ein gekupferter Perlmuttblinker in der Regel an der tiefer gestellten Rute montiert, da er durch das Aufblitzen auch in der Tiefe für den Raubfisch gut wahrnehmbar ist. Es gibt aber auch Tage, bedingt nach Wetterlage, an denen diese Regel auf den Kopf gestellt wird. Oft ist ein aufziehendes Gewitter. Futterfische spüren solche Wetterumschwünge und schwimmen im Schwarm aufgeregt durch den See. Ein Raubfisch spürt natürlich dieses eigenartige Verhalten und nützt jetzt seine Chance. Unser Löffel sollte jetzt diese aufblitzenden Fischchen imitieren.

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Die richtige Schlepptiefe.

Die Schlepptiefe auf Seeforellen ist ein sehr umfangreiches Thema. Diese Tabelle soll Euch bei der Wahl der richtigen Schlepptiefe unterstützen. Es ist nahezu unmöglich genaue Daten anzugeben. Es gilt die Faustregel im Winter und Frühjahr hoch zu schleppen und in der wärmeren Jahreszeit sein Glück in der Tiefe zu versuchen. Hoch ist von 10 m aufwärts und Tief von 10 m abwärts. Wenn man also als Basistiefe 10 m hernimmt und mit der zweiten Rute je nach Jahreszeit variiert, hat man die besten Chancen. Natürlich gibt es auch hier Spezialisten, die sagen, ihre Forellen fangen sie auf 20 Meter und tiefer, aber an diese Tiefen muss sich jeder Seeforellenschlepper erst herantasten. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, sondern bedarf langer Erfahrung und einer sehr guten Ausrüstung.

Die richtige Vorbebleiung und passende Vorfächer.

Mit Schleppgewichten von 10 – 160 gr. decken wir die Wassersäule bis 15 m ab. Mit den Bleigewichten 200 – 400 gr. decken wir die Wasserschicht bis 20 m ab. Für noch größere Schlepptiefen wird ein Downrigger oder eine Schlepprolle verwendet. Als Vorfach kommt, da immer wieder auch Hechte auf diese Köder gehen, nur Hard Mono oder Fluorcarbon mit einer Tragkraft ab 7 kg in Frage. Das Vorfach ist dann für schnurscheue Salmoniden nicht so auffällig. Da auf Seeforellen meistens im Freiwasser geschleppt wird, kann die Tragkraft etwas geringer gewählt werden. Im Freiwasser kann man Seeforellen ohne Angst vor Hänger, in aller Ruhe ausdrillen. Jedoch sollte für Seeforellen das Vorfach solang als möglich gewählt werden. In Kombination mit einem unauffälligen Duolook Karabiner gewährleistet so ein Vorfach das optimale Laufverhalten eines Perlmuttköders.

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Zu Vollständigkeit halber, muss man aber auch das Trolling auf den König aller Salmoniden, den atlantischen Lachs erwähnen.

Im Frühjahr zieht der Lachs in die Ostsee. Jetzt schlägt die Stunde der Lachsschlepper. Viele Schleppangler probieren ihre Perlmuttköder jetzt auch auf den Lachs und kapitale Meerforellen. Und das mit großem Erfolg. Perlmutt mag man eben. In diesem Sinne viel Erfolg beim Schleppen auf Seeforellen und Lachs.