Vorwort

Eine Angelart macht Furore

Zuordnung

Lebensraum

Bestimmung

Reifegrad

Laichfischen mit netz

Laichfischen mit der Ringwade

Laichfischen mit der Hegene

Wachstum der Coregonen

Nahrung – Zuckmücken

Nahrung – Eintagsfliegen

Nahrung – Krebstiere

Nahrung – Libellenlarven

Nahrung – Laich & Fischbrut

Aufbau einer Hegene

Die Hegene und Ihre Knoten

Die Nymphen

Optimale Haken für Renkennyphmen

Mit dem Schwimmer

Mit Schwimmer vom Boot

Mit Schwimmer vom Ufer

mit dem Kombischwimmer

Grundangeln mit Hegene

Zupfen auf Reinanken

Renkenzupfen mit dem Nachläufer

Eisfischen auf Reinanken

Fair Play

Renkenfischen

Nahrung

Eintagsfliegen

Die Gemeine Eintagsfliege (Ephemera vulgata)
Die Eintagsfliegen sind eine uralte Insektenordnung. In über 300 Mil. Jahren alten Ablagerungen aus der Steinkohlenzeit findet man Überreste von Eintagsfliegen, die den heute vorkommenden Arten recht ähnlich sind. Man erkennt sie an den drei Schwanzanhängen.

Man verwechselt sie oft mit der Steinfliegenlarve, die nur zwei Schwanzanhänge hat. Leider findet man die Eintagsfliegenlarve nur in sauberen Gewässern. Sie atmet mit 12 Tracheenkiemenblättchen, die sich rechts und links der Bauchseite befinden. Man findet sie unter Steinen in sauberen Bächen. Sie hat 6 Beine, davon sind 2 nach hinten gebogen, die restlichen 4 sind nach vorne gedreht. Sie hat 4 Augen. Zwei Punktaugen und zwei Komplexaugen. Manche von ihnen haben an den Schwanzanhängen kleine Haare.

Die Larve wird 3 bis 25 mm lang. Die beiden häufigsten Arten in Deutschland sind Ephemera danica und Ephemera vulgata. E. vulgata bewohnt vor allem langsam fließende größere Gewässer mit schlammigem Boden, während E. danica in den kälteren und schneller fließenden Wasserläufen der deutschen Mittelgebirge mit sandigem und kiesigem Untergrund anzutreffen ist. Der Name der Tiere deutet auf ihr Leben als Imago hin, das nur wenige Stunden oder Tage beträgt. Als Larven leben sie jedoch mehrere Jahre im Wasser.

Oberseite
Dieses Exemplar stammt aus dem Magen einer Irrseemaräne und hatte eine Länge von 25 mm
Der Lebensraum der in Seen lebenden Larven beschränkt sich weitgehend auf die Uferregion bis in Tiefen von maximal 10 Meter. Ihre Nahrung besteht aus Tier und Pflanzenresten. Als Hauptmerkmal und um Verwechslungen mit Steinfliegenlarven auszuschließen, gelten die drei Schwanzborsten am Hinterleib.

Unterseite
An der Unterseite sieht man sehr gut die Segmentierung des Hinterleibs, die man sehr schön nachbinden kann. Präsentiert werden derartige Imitationen im Frühjahr oder zur Hauptschlupfzeit als Nachläufer an der Hegene. Die Larven bewegen sich wellenförmig am Gewässergrund fort. Diese Bewegung kann sehr gut mit einem langsamen auf und ab des Nachläufers imitiert werden. Dabei kann man den Nachläufer ruhig wieder auf den Gewässergrund absinken und erneut aus dem Schlamm aufsteigen lassen.

Ein kleines Schlammwölkchen, verursacht durch unser Blei, erregt die Aufmerksamkeit der Fische, der Nachläufer steigt auf und die Renke steigt ein. Diese Bisse sind nicht zu übersehen, die Spitze reißt es regelrecht nach unten und die Renke geht ab wie die Feuerwehr. Der Größe der Larve entsprechend können Nymphenhaken bis zu einer Größe von # 0,10 verwendet werden. Eine große Rolle spielen diese Larven auch als Gewässerindikatoren. Sie stellen hohe Ansprüche an die Gewässerqualität und ein häufiges Vorkommen ist ein Zeichen, dass an diesem Gewässer die Welt, auch unter der Wasseroberfläche, noch in Ordnung ist.

Aus dieser im Oberflächenfilm schwimmenden Larvenhaut schlüpfte eine noch nicht geschlechtsreife, aber flugfähige Subimago, die sich dann binnen einiger Minuten bis Stunden zum ausgewachsenen Insekt (Imago) nochmals häutet. Ein faszinierendes Schauspiel ist der Hochzeitsflug der Eintagsfliegen. Einige Meter über dem Schilf oder der Wasseroberfläche umschwärmen die Männchen der Eintagsfliegen im Steig und Sinkflug die Weibchen.

Subimago:
Ein kleines Naturwunder ist diese frisch geschlüpfte Eintagsfliege, die erst bei genauem Betrachten ihre ganze Schönheit offenbart. Die Eintagesfliegen machen eine unvollkommene Verwandlung, ohne Puppenstadium, durch. In den Monaten Mai bis September steigen die Larven zum Schlüpfen zur Wasseroberfläche empor. In Ausnahmefällen, wie z.b. sehr warme Frühlingstemperaturen, kann dieser Vorgang auch schon im April stattfinden. Die frisch aufgestiegenen Eintagsfliegen unterscheiden sich aber noch von den erwachsenen Tieren durch ihre Flügelfärbung.

Imago
Die letzte Häutung der Larven findet an der Wasseroberfläche oder an Land und wie auf der Abbildung zu sehen ist, auf einem Holzbrett statt.

Eiablage
Nach erfolgter Paarung tauchen die Weibchen ihren Hinterleib in das Wasser und legen ihre Eier ab. Jetzt schließt sich der Kreislauf im Leben der Eintagsfliegen. Im Oberflächenfilm treibend werden die sterbenden Insekten Opfer von Seeforellen oder anderen an einem guten Happen interessierten Fischen. Ihre Nachkommenschaft aber entwickelt sich nach dem Absinken zum Seegrund wiederum zu Larven die nach einigen Jahren zielstrebig dem Licht entgegen nach oben streben um sich erneut zu paaren und fortzupflanzen. Jahr für Jahr wiederholt sich dieses faszinierende Schauspiel der Arterhaltung und erfreut uns Angler mit farbenprächtigen Insekten. Und wenn als Krönung eine Eintagsfliege einige Momente auf den Bootsplanken innehält, vergisst so mancher Angler auf das Fischen und staunt über dieses perfekte Geschöpf der Natur.

Eintagsfliegen sind gerade im Mai eine wichtige Nahrungsquelle der Renken.